Mit dem Globetrotter bis nach Lissabon

 …wieder so eine Reise der Vergangenheit, die damals gewaltig schien und heute jederzeit wiederholbar ist.

Mit dem Globetrotter, Baujahr 1984 machen wir uns auf den Weg nach Portugal, durch Frankreich und Spanien. Nach einer Reifenpanne gleich in Belgien, ersetzen wir alle vier Reifen und fahren durch nach Paris, unter den Eiffelturm. Da konnte man noch parken. Immer wieder ein Schauspiel, dieser beleuchtete Riese, doch das ist nur eine Zwischenstation auf dem Weg ins Limousin.

Wir besuchen Freunde, die ein Ferienhaus gemietet haben.

Die beiden mitreisenden Teenies, 12 Jahre alt, Julian und Markus, Cousins, haben große Freude. Wir bleiben zwei Tage und fahren weiter in Richtung Süden. Es durch Frankreichs waldreichstes Gebiet, Landes, immer am Atlantik entlang. Biarritz wartet und kurz danach fahren wir über die Grenze nach Spanien, ins Baskenland, das sehr an Österreich erinnert, Berge und Wälder direkt am Meer. Wir fahren bis Noja auf einen Campingplatz, wo die Teenies so richtig auf ihre Kosten kommen. Hier bleiben wir einige tage, wir haben ja Zeit.

Vom Baskenland nach Asturien

Nach einem Kaffee aus der Cafetera geht es am Meer entlang durch das Baskenland, Navarra nach Asturien.

Wir sind in Garaña auf einem Stellplatz an einem ehemaligen Herrenhaus. Hier lernen wir Miguel kennen, der Kanufachmann isgt und unsere Jungs auf eine Tour einlädt.  Die findet auf dem Flüßchen Sella statt, das bei Ribadesella ins Meer mündet. In Spaniens Norden muss man mit Regen, Nebel oder Schmuddelwetter rechnen. Hier lernen wir auch, wie man den Cidre richtig trinkt: nur bis zur Neige und die schüttet man dann in die dafür vorgesehehene Rinne vor dem Tresen.

Wir fahren weiter bis nach Gijon. Interessant zu sehen, eine Stadt am Meer mit lebendigem Geschehen. Wir sind jetzt  in Asturien. Nicht weit von hier sind die Picos de Europa im Kantabrischen Gebirge. 2650 Meter hoch ist der höchste Berg. Die Provinz direkt daneben ist Galizien.

Galizien — das frühere "Ende der Welt"

Da gehen wir auf den Campingplatz von Valdoviño wo wir einige Tage bleiben. Weite Strände direkt vor der Tür, Blumen und ein Jungmoderator, der von den aufkommenden neuen Medien beseelt ist. Hier eine Kostprobe, wir bekamen jeden Tag eine Sondervorstellung. Na ja, nach der Werbung gehen wir abends ans Meer in ein wunderbares Restaurant und genießen den Sonnenuntergang.

Weiter geht es in den galizischen Hotspot durch die Rias, die Meeresarme, die bis ins Land reichen. Es geht nach Santiago de Compostella.

Santiago de Compostella — die wohl berühmteste Pilgerstadt der Welt.

Das ist das Ziel von tausenden Pilgern, die runde 800 Kilometer hierher gelaufen sind. Wir mussten lediglich parken um uns ehrfürchtig die Stadt anzusehen, die einen, ob man will oder nicht, in den Bann zieht. Weiter am Atlantik, jetzt bin Richtung Süden. Hier ist mal ein Statement wichtig: wer Fisch und Schalentiere liebt, kommt hier auf seine Kosten. So gut wie hier ist es selten in ganz Europa.

Austernzuchten, Fischerei

Wir fahren weiter über gewaltige Brücken, die die Rias durchqueren, vorbei an Austernbänken. An Pontevedra vorbei fahren wir über die Grenze zu Portugal, die der Rio Minho ist.

Portugal auf der anderen Seite des Rio Minho

Von hier ist es nicht mehr weit bis Porto. Die zweitgrößte Stadt Portugals empfängt uns breiten Straßen und einer Straßenbahn aus alten Tagen, die ein tägliches Verkehrsmittel ist. Hier wartet der höchste Glockenturm Portugals und wir fahren über die Brücke, die ein Schüler Gustave Eiffels geplant hat. Entlang des Rio Douro findet man die Portweinkellereien und die historischen Boote, mit denen die Trauben früher über den Fluss hierher transportiert worden.

Weißer Strand, hohe Wellen und Bauhaus-Architektur

Die nächste Station ist der Strand von Vila Nova  der einzigartige Strand. Noch erwähnenswerter ist jedoch der Baustil in Vilanova mit schnuckeligen Häusern, die manso nicht oft findet.

Wir sind am „Praia das Areias Brancas“. Hier gibt es nur einen Campingplatz von Dauercampern, Wohnmobile sind hier an sich nicht vorgesehen. Aber der Chef findet uns nett und stellt uns für die eine Nacht auf eine der Straßen der Campingstadt. Da wird auch gleich gekocht, es gibt Spaghetti Carbonara. Eigener Herd ist eben Goldes wert. Gegessen wird auf der Straße.

Weiter geht es in Richtung Süden vorbei am Palacio Nacional Mafra und der Endstation der Tram in Sintra durch das Sintragebirge nach Malveira da Serra. Wir besuchen unsere Freunde Carsten und Christian, die seit Jahren hier wohnen in der Nähe des Guincho-Strandes. Malveira ist quasi der Speckgürtel von Lissabon, das wir natürlich besuchen.

Lissabon — Sieben Hügel blicken auf den Tejo

Gebäude, Plätze, wieder eine Straßenbahn und das Café Brasileira, wo der portugiesische Schriftsteller Pessoa in Bronze an einem Tisch sitzt. Christian zeigt uns Lissabon, die Stadt auf sieben Hügeln, wir schauen von der Roofbar eines Hotels im Chiado auf den Aufzug von Santa Justa. Da ist er der Aufzug, der den Weg in die Oberstadt erleichtert.  Ein paar kleine Einkäufe noch, und ein Blick die Häuser rund um den Rossio.

Mit der Gloria, einer Standseilbahn,  fahren wir nach oben — zu Fuß ist dieser Weg ganz schön anstrengend.  Hier hat man wieder einen tollen Blick auf die Stadt und Markus, unser Jungreporter macht seine Aufnahmen.

Interessantes Umfeld

Der westlichste Punkt Europa, das Cabo da Roca liegt ganz in der Nähe, Sintra mit seinen Bergen und monströsen Gebäuden, und Ortsperlen wie Cascais und Estoril liegen in greifbarer Nähe. Am Atlantik nahe Lissabon gibt es neben spektakulären Sonnenuntergängen ausgezeichnete Fischlokale.

Die Rückfahrt

So langsam geht es zurück. Sommerliche Hitze, Vollmond. Da wollen wir uns noch die Plaza Mayor in Salamanca ansehen. Und das lohnt sich wirklich.  Salamanca gilt als die historische Wiege Spaniens. Die Kathedrale und zahlreiche Gebäude lohnen den Besuch.

Danach treten wir die Rückfahrt an.

 

 

 

 

 


Galizien

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