Urlaub mit Hund in Portugal: ein Hundeparadies?
Ferragudo (mehr Infos zu Ferragudo finden Sie hier!) in Portugal an der Felsenalgarve ist nicht nur für den Menschen ein Fleckchen Erde zum Wohlfühlen. Unsere Paula (Berner Sennenhund) hat sich trotz der etwas höheren Temperaturen im Hochsommer dazu hinreißen lassen über den Strand zu fegen und einfach den herrlichen Strand mit seiner Brandung zu genießen. Aber wie läuft das eigentlich mit Hunden in Portugal so? Kann man in Portugal gut Urlaub mit Hund machen?
Portugal ist ein sehr hundefreundliches Land. Wir haben zu keinem Zeitpunkt erlebt, dass wir nicht willkommen gewesen wären, weil wir einen größeren Hund dabeihatten. Viele Ferienhäuser und Ferienwohnungen erlauben es Ihnen auch ihren geliebten Vierbeiner mitzunehmen. Beachten Sie bei der Buchung passender Ferienimmobilien daher auf jeden Fall darauf, dass Hunde ausdrücklich erlaubt sind. Ordnung muss sein!
Urlaub mit Hund: Portugal, das Hundeparadies?
Ihr Hund wird Portugal lieben. So viel möchten wir vorab verraten. Natürlich nur dann, wenn man ihm die schönen und vierbeinefreundlichen Ecken des Landes zeigt. Davon gibt es viele! Unberührte Natur, Naturparks und eine schier endlose Küstenlinie mit breiten hellen Sandstränden und einem abenteuerlichen Atlantik vor der Tür. Egal ob Wanderung, ausgiebige Spaziergänge oder Klippenwanderung: in Portugal ist all das ohne Probleme möglich.
Oft ließt man, dass es so gefährlich sei mit Hunden nach Portugal zu reisen. Das können wir jedoch absolut nicht bestätigen. Gerade Wasserratten kommen in Portugal ganz auf ihre Kosten: viele Kilometer Küste, zahlreiche Flüsse, Bäche und Stauseen möchten ausgetestet werden. Unsere Paula hat fast überall absolut gelöst und mit großer Freude einen Platz zum Spielen und Relaxen gefunden.
Portugiesische Hunde kennen keine Leine
Viele Hunde in Portugal laufen frei herum. In jedem Dorf sieht man daher Hunde, die in den Gassen herumliegen oder herumstreunern. In Portugal pflegen die Menschen einen sehr lockeren und artgerechten Umgang im Alltag mit ihren Hunden. Nicht jeder Hund, der ihnen auf der Straße über den Weg läuft ist auch ein Straßenhund. Viele Portugiesen, gerade in abgelegenen und kleinen Dörfern, lassen ihre Hunde einfach frei herumlaufen. So können die Vierbeiner nach Belieben spielen, toben, in ihrer Gang durch die Gegend ziehen. Ein Auge haben fast immer alle Dorfbewohne auf die Tiere. Man lässt ihnen nur ihren Freiraum. Paula hatte sogar schnell ihre eigene Hunde-Gang gefunden und wollte gar nicht mehr heimfahren. Ein freies Leben also, das keine Leine kennt. Und gerade diese Hunde sind ausgezeichnet sozialisiert. Durch ihre starke Sozialisation passen die Gruppen aufeinander auf, sind aber gleichzeitig konfliktscheu. Fremden Hunden sind sie aufgeschlossen gegenüber, es wird gleich begrüßt und beschnüffelt.
Aufpassen sollten Sie jedoch dennoch. In Portugal lassen viele Hundebesitzer ihre Vierbeine nicht kastrieren. Das sorgt für amtlichen Nachwuchs und gerade, wenn Sie keinen ungewollten Nachwuchs für Ihre Hündin eingeplant haben, sollten Sie hier wachsam sein.
Wo Licht ist, ist auch Schatten!
Es ist ein bisschen wie in Spanien: man mag Hunde, doch nicht alle Halter behandeln ihre Tiere auch gut. In Industriegebieten kann man immer wieder beobachten, dass Hunde als lebende Alarmanlagen gehalten werden. Tagsüber leben sie in der Werkstatt oder im Zwinger, nachts sollen die Tiere das umzäunte Gelände bewachen. Es ist nicht ganz so schlimm wie in Spanien, wir haben beispielsweise keine Kettenhunde in Portugal gesehen. Und es gibt tatsächlich deutlich mehr Streuner als in Deutschland, die kein Zuhause haben. Auffällig ist, dass gerade im Süden Europas Hunde neben einem Familienmitglied oft auch als Nutztiere verstanden werden. Für Portugiesen ist es normal, dass Sie das Grundstück bewachen müssen, das ist ihre Aufgabe. Für deutsche Hundeliebhaber sind dies manchmal Anblicke, die sie nicht verstehen und er irritieren.
Streuner werden Ihnen oftmals auf Strandparkplätzen begegnen. Dort leben sie und bekommen von den Besuchern immer wieder mal was zu fressen, freuen sich aber auch über Streicheleinheiten. Einige dieser Hunde sehen ganz gut aus – was daran liegt, dass man sich um sie kümmert. Einheimische bringen regelmäßig was zu essen vorbei, sie kümmern sich um ihre medizinische Versorgung. So haben diese Hunde ein freies Leben, und sind trotzdem versorgt. Das trifft natürlich nicht auf alle zu, und so sieht man immer wieder auch Tiere, die einfach nicht gut und gesund aussehen.
Grundsätzlich sind wir von den Hunden in Portugal sehr beeindruckt. Hier leben die verschiedensten Rassen meist in Harmonie miteinander. Besonders beeindruckt hat uns, dass die freilaufenden Tiere an den Straßenverkehr gewöhnt sind und tatsächlich gucken, ob ein Auto kommt oder nicht. Auf Nachfrage bei Dorfbewohnern haben wir erfahren, dass es sehr, sehr selten Unfälle mit Hunden gibt im Straßenverkehr, da sowohl Autofahrer auf Hunde achten und die Hunde gelernt haben, dass man nicht einfach über die Straßen streunern kann.
Gefahr Hütehund: Achten Sie auf Schaf- und Ziegenherden
In Portugal halten viele Bauern ihre Schaf- und Ziegenherden frei. Sie laufen umher auf Feldern und grasen und schlafen dort, wo es die Tiere hintreibt. Dabei werden Sie von Hütehunden beaufsichtigt, die darauf genaustens trainiert sind die Herde beisammen zu halten, aufzupassen und die Herde zu schützen.
Sollte ihr Hund Anstalten machen ein Schaf oder eine Ziege jagen zu wollen, rufen Sie ihn umgehend zu sich und nehmen ihn an die Leine. Mit Hütehunden ist nicht zu spaßen. Sie sind für diesen Job trainiert, ausgebildet und nehmen ihn sehr ernst. Hütehunde sind selten kleine Hunde. Sie können zupacken, sind schnell und unternehmen alles, um ihre Herde zu schützen. Also passen Sie bitte auf Ihren Hund sehr gut auf. Oftmals hörten Sie die Herden aber bereits von Weitem und können Ihren Vierbeiner rechtzeitig an die Leine nehmen. Viele Herden tragen kleine Glöckchen um den Hals.
Hier sind Hunde in Portugal vom Gesetz her verboten:
- Öffentliche Gebäude
- Öffentliche Verkehrsmittel
- Restaurants
Das bedeutet beispielsweise, dass eine Stadtbesichtigung von Lissabon (mehr Infos zu einer Städtereise nach Lissabon finden Sie hier!) mit Hund keinen Spaß macht. Mal abgesehen davon, dass Großstädte für Hunde sowieso Stress bedeuten, könnte man mit seinem Vierbeiner viele Attraktionen nicht besichtigen oder beispielsweise mit der Straßenbahn irgendwo hinfahren. In Taxen empfiehlt sich vorab höflich zu fragen. Nicht jeder Taxifahrer transportiert gerne Hunde. In staatlichen Zügen und Bussen (Fernverkehr) gibt es wohl kein Hundeverbot in Portugal. Jedoch eine Maulkorbpflicht! Da wir jedoch mit dem Auto gereist sind und in Ferienhäusern untergebracht waren, können wir hierzu leider keine näheren Angaben machen.
Das mit den Restaurants ist eigentlich ganz witzig: gerade auf dem Land treibt sich schon einmal der ein oder andere Hund des Wirtes im Gastraum rum. Tatsächlich ist es aber so, dass Hunde nicht reindürfen. Jetzt könnte man denken: klasse, dann essen wir eben auf der Terrasse. Doch viele Restaurants servieren kein Essen auf der Terrasse. Somit fällt die Option den Hund mitzunehmen, aber draußen zu essen weg. Das ist sicherlich nicht in Stein gemeißelt, doch grundlegend wurde uns gesagt, wird es so in Restaurants gehandhabt. Für uns war es kein Beinbruch, denn in ein Restaurant gehen wir grundsätzlich am Abend, ab 19 Uhr. Da bleiben die Hunde einfach im Ferienhaus. Ende 2017 wurde ein Gesetz eingebracht, das es dem Restaurantbetreiber künftig selbst überlassen sein soll zu entscheiden, ob er Hunde im Restaurant haben möchte oder nicht.
Spiel, Spaß, Spannung: mit dem Hund an den Strand
Die meisten Strände haben einen eigenen „Strandhund“. Ein Streuner, der am Strand wohnt, oder ein Hund, der sich tagsüber hier rumtreibt und am Abend nach Hause geht. Manchmal ist es auch ein kleines Rudel. Nicht alle Strandhunde sind heimatlos, sie haben tagsüber einfach nur Freigang – wie oben erklärt. Diese Hunde sind bestens sozialisiert und konfliktscheu. Wenn Sie also mit einem etwas „anstrengenderen“ Hund unterwegs sind, keine Bange. Lassen Sie ihn an der Leine, der Strandhund wird keine Lust auf diesen aufgeregten Gasthund haben. Portugiesische Hunde sind nämlich sehr relaxt und gechillt. Wichtig: ein Flohmittel sollten Sie jedoch parat haben. Die Hand für die Gesundheit aller Tiere kann man nämlich leider nicht ins Feuer legen.
An einigen Stränden, insbesondere in Stadtnähe, findet man ein „Hunde verboten“ – Schild. In der Hauptsaison sollte man dieses sicherlich auch ernst nehmen. In der Nebensaison jedoch werden diese Schilder – wie auch viele andere in Portugal – eher als „Empfehlung“ angesehen. Es gibt einige spezielle Hundestrände in Portugal, doch sind diese eigentlich nicht nötig.
Wir haben bei Strandspaziergängen einfach nach Stränden Ausschau gehalten, die menschenleer waren und davon gibt es einige und haben Paula einfach freien Lauf gelassen. Es war einfach nur herrlich unsere Grand Dame so ausgelassen und aktiv über den Strand toben zu sehen. Und bei dieser Aussicht ist es auch für Sie als Herrchen und Frauchen super entspannend.